- Entstehungsgeschichte und Hintergründe des MBCT-Programms, einschließlich zugrundeliegender Modelle und Theorien.
- Spezifische (Vulnerabilitäts-)faktoren für die Entstehung von Depressionen und deren aufrechterhaltenden und die Symptomatik verstärkende Bedingungen und Mechanismen. Dazu gehören u.a.: Rumination, Vermeidung von als unangenehm erlebter innerer Erfahrungen (experiential avoidance) und kognitive Reaktivität.
- Grundlagen der Diagnostik von Depressionen.
- Besonderheiten des MBCT-Vorgesprächs einschließlich Indikation und Kontraindikation.
- Interaktives, erfahrungsbezogenes Erarbeitung des MBCT-Curriculums, unter Einbeziehung von Beziehungskompetenz, Gestalten der Lernatmosphäre, Verkörperung von Achtsamkeit, Vermittlung der Inhalte durch didaktisches Unterrichten, Anleiten der Achtsamkeitspraxis und Inquiry im MBCT. Kennenlernen der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von MBSR und MBCT.
Themen sind beispielsweise: Kognitiven Interventionen des MBCT-Programms und deren Integration in die Achtsamkeitspraxis. – Vom Tun-Modus zum Seins-Modus: theoretische und praktische Implikationen – Achtsamkeit und Akzeptanz versus psychotherapeutische Veränderungsmotivation bei der Rückfallprophylaxe: Wie kann die Haltung der Akzeptanz und des Geschehen Lassens einen depressiven Rückfall vorbeugen helfen? - Selbsterfahrung in Form von Reflexion eigener Erfahrungen und Bewältigungsstrategien im Umgang mit depressiven Stimmungen sowie dem Erleben der spezifischen MBCT-Inhalte und Übungen aus der Perspektive von Teilnehmer*innen und Kursleiter*innen.
- Interventionen bei möglicher Symptomverschlimmerung und suizidalen Krisen.
- Einblick in aktuelle Entwicklungen und Adaptionen von MBCT bezogen auf weitere psychische Erkrankungen, z.B. bipolare Störungen, Angst- und Zwangserkrankungen oder Suizidgefährdung.
- Überblick über einschlägige Forschungsergebnisse.
- Vertiefung der eigenen Achtsamkeitspraxis und Selbstfürsorge-Kompetenzen.
Heike Alsleben
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie), MBI Lehrerin (MBSR, MBCT & MBCL) mit regelmäßiger Kurstätigkeit. Mitarbeiterin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Co-Leitung der Spezialambulanz für Angst- und Zwangsstörungen. Fachleiterin MBCT, Dozentin und Supervisorin am Institut für Achtsamkeit Bedburg. Dozentin in der Weiterbildung Psychologischer Psychotherapeuten. Mitarbeit in Forschungsprojekten: Durchführung von MBCT-Gruppen im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie der Unikliniken Freiburg und Hamburg zur Wirksamkeit von MBCT bei Zwangsstörungen (2014-2016). Teilnahme an MBI-Workshops, u.a. bei: Saki Santorelli, Florence Meleo-Meyer, Rebecca Crane, Rick Hanson und Ron Siegel. Autorin, Schwerpunkte: Angsterkrankungen und MBCT, Aktueller Buchtitel: "Achtsame Wege aus der Depression", erschienen in der Reihe "Achtsam leben" des Scorpio Verlags. Eigene Meditationspraxis: Metta, Vipassana und Kontemplation. Weitere Informationen:
www.heike-alsleben.de
- Nachweis einer abgeschlossenen Ausbildung zum/zur MBSR Lehrer*in an einem Institut, das als Ausbildungsinstitut anerkannt ist, …
- … vom MBSR-MBCT-Verband e.V. in Deutschland.
- … von der MBSR-MBCT Vereinigung Österreich oder vom MBSR-Verband Schweiz.
- Nachweis einer Approbation als Psychologische*r Psychotherapeut*in oder Facharzt/-ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie oder einer Heilerlaubnis nach dem HPG. Wichtig: Das Angebot von MBCT im ambulanten Rahmen ist laut gesetzlicher Regelung in Deutschland an einen dieser Nachweise gebunden.
- Im stationären Setting ist es darüber hinaus für bestimmte Berufsgruppen möglich, MBCT unter Fachaufsicht und Supervision der leitenden Ärztlichen oder Psychologischen Psychotherapeut*innen innerhalb des Klinikkontext durchzuführen. Zu diesen Berufsgruppen zählt beispielsweise die Fachkrankenschwester/der Fachkrankenpfleger für Psychiatrie. Die Klärung der individuellen Voraussetzungen für die Teilnahme und die Zertifizierung als MBCT-Lehrer*in erfolgt in diesem Fall in einem Vorgespräch mit der MBCT-Fachleitung.
- Klinische Praxiserfahrung in der Behandlung von Menschen, die an Depressionen erkrankt sind. Vorerfahrungen in Kognitiver Verhaltenstherapie sind nicht unbedingt erforderlich.
Für MBSR-Lehrer*innen ohne eine Approbation oder Heilerlaubnis kann die Teilnahme am MBCT-Modul eine große Bereicherung für ihre Arbeit darstellen. Sie können ihr neues Wissen mit in MBSR-Kurse einfließen lassen, um Menschen mit Depressionserfahrung in diesem Rahmen gezielter zu unterstützen, ohne dabei die MBSR-Inhalte zu verändern. Rückmeldungen von ehemaligen Absolvent*innen spiegeln das wider. Mit diesen Teilnehmenden findet vor dem Beginn der Weiterbildung ebenfalls ein Vorgespräch statt.
Das Erlangen eines Zertifikats, welches zur Durchführung von MBCT-Kursen berechtigt, ist ihnen nicht möglich, ihnen kann lediglich eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt werden.
Abschluss und MBCT-Zertifizierung
Nach Abschluss der Fortbildung erhalten alle Teilnehmer*innen eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung.
Um das Abschlusszertifikat als MBCT Lehrer*in zu erhalten, müssen neben den oben genannten Teilnahmebedingungen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Teilnahme an der Weiterbildung zum/zur MBCT Lehrer*in. In Ausnahmen dürfen max. 15 % der gesamten Unterrichtszeit versäumt werden. Die versäumten Inhalte müssen in Absprache nachgeholt werden. Der dabei entstehende Arbeitsaufwand auf Seiten des Dozenten kann in Rechnung gestellt werden. Bei Abwesenheit von mehr als 15 % wird keine Teilnahmebestätigung ausgestellt.
- Alleinverantwortliche Durchführung eines MBCT-Zertifizierungskurses (8 Sitzungen im wöchentlichen Rhythmus) mit mindestens vier Teilnehmenden.
- Begleitende Supervision des MBCT-Zertifizierungskurses (mindestens 3 Sitzungen à 60 Minuten) durch einen anerkannten MBCT-Supervisor/-Supervisorin.
- Empfehlung des Supervisors zur Erteilung des Zertifikates. Wenn der Supervisor/die Supervisorin es für notwendig hält, kann er/sie nach Rücksprache mit dem Institut fordern, dass vor der Vergabe des Zertifikates noch zusätzliche Supervisionsstunden stattfinden.
Der Zertifizierungskurs muss innerhalb von 3 Jahren nach Ende der Weiterbildung stattfinden. Eine Verlängerung dieser Frist ist nach individueller Absprache möglich.